Fasching in Grainau
Seit Jahrhunderten findet man die "Fosenacht" im ganzen bayerischen Raum nirgends so lebendig und ursprünglich wie im Werdenfelser Land.
Jeder der "Maschkera" trägt eine holzgeschnitzte Larve, diese stammt oft aus dem Familienbesitz aber auch viele neu gesschnitze Werke sind zu bestaunen.
Die Schellenrührer, das Muiradl, die Untersberger Mandl oder der Bär mit seinem Treibern. Die Maschkeramusi und eine Vielzahl an kreativen Maschkera kann man an den traditionellen Maschkeratagen, Unsinniger Donnerstag und Faschingsdienstag in Grainau antreffen.
Der Ursprung des "Maschkeragehens" ist ein alter heidnischer Brauch
Man wollte die bösen Geister und den Winter mit viel Lärm und geschnitzten Masken, den Larven aus den Ortschaften vertreiben. Bis heute hat sich diese Tradition im Werdenfelser Land aufrechterhalten. Die Fosenacht beginnt am ersten Sonntag nach Heilig Dreikönig und dauert bis zum Faschingsdienstag um 24:00 Uhr.
In Grainau sind die Haupttage des Maschkeragehens natürlich der Unsinnige Donnerstag, der Faschingssonntag und der Faschingsdienstag.
Beim "Maschkeragehen" geht es vor allem darum, nicht erkannt zu werden. Mit alter Trachtenkleidung oder Arbeitsgewand ausgestattet darf nichts an die gewöhnliche Gestalt erinnern, sogar die Gangart und vor allem die Stimme werden verstellt, auch die Hände werden unter Handschuhen versteckt. Ein echter Maschkera spricht nicht, sondern "raunzt". Eine wichtige Regel beim Maschkeragehen lautet, ein Maschkera darf über andere Mitmenschen Gericht halten, ohne dass dieser handgreiflich wird. Jedes Maschkeratreiben endet immer pünktlich um 24 Uhr, wer diese Zeit verpasst, muss die Larve abnehmen und wird somit von allen erkannt. Ein guter Maschkera hat deswegen die Zeit immer im Blick.