Kapellen und Kirchen
Grainau unterstand ursprünglich der Mutterkirche in Garmisch. Kirchliche Verrichtungen wie Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen wurden in Garmisch vorgenommen, die Grainauer mußten auch zum Gottesdienst nach Garmisch. Trotzdem besaßen die Ortschaften ihre eigenen Kapellen. Die Kapelle von Obergrainau auf dem Kirchbichl wurde 1697 errichtet, um 1730 die Untergrainauer Kapelle und 1783 die Hammersbacher Marienkapelle aus Steinen der "Hammersbacher Burg".
1812 zog der erste eigene Ortsgeistliche in Grainau ein, 1835 wurde der sehenswerte Bergfriedhof angelegt, 1927 erhielt die Obergrainauer Kirche ihr heutiges Aussehen. Die endgültige kirchliche Loslösung von Garmisch erfolgte 1945 durch die Errichtung der Pfarrei Grainau.
Die Orte hatten während der Freisinger Zeit nur wenig unter Kriegseinwirkungen zu leiden. Obergrainau blieb aber von Feuer und Wasser nicht verschont. Am 12. März 1779 vernichtete ein Großfeuer 14 Häuser und die Kirche. Die enge Bauweise, die aus Holz erbauten Gebäude sowie eine große Trockenheit waren die Ursache, daß damals fast alle Anwesen um den Oberen Dorfplatz dem Feuer zum Opfer fielen. Nur wenige Jahre später, am 21. Juni 1788, vermurte der Alplebach den Dorfplatz und machte zwei Häuser unbewohnbar.