Der Johannestag, der am 24. Juni gefeiert wird, hat in Grainau eine besondere Tradition: das entzünden der Bergfeuer am Vorabend, also am 23. Juni. Diese Feuerspektakel haben eine tief verwurzelte Bedeutung und werden von der gesamten Dorfgemeinschaft mit Spannung erwartet.
Die Bedeutung der Kirche “Johannes der Täufer”
Das Johannifeuer hat seinen religiösen Hintergrund im christlichen Festtag zu Ehren von Johannes dem Täufer, der am 24. Juni gefeiert wird. Dieser Tag, auch als Johannistag bekannt, liegt nahe zur Sommersonnenwende und wird daher oft mit verschiedenen traditionellen Bräuchen begangen, darunter in Grainau das Johannifeuer. Die katholische Pfarrkirche ist nach “Johannes der Täufer” benannt und feiert somit auch am 24. Juni mit den vielen Johannes u. ä. Namenstag. Hierzu findet in der Kirche auch immer das Johanniamt statt.
Die Vorbereitungen der Kinder
In Grainau beginnen die Vorbereitungen für das Johannifeuer bereits Monate im Voraus. Besonders viele Kindergruppen investieren viel Zeit und Mühe in den Bau ihrer Feuerhaufen. Bereits seit Ostern sind sie eifrig dabei, das benötigte Holz zu sammeln und ihre Feuerstellen zu errichten. Dabei wird nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch Teamarbeit und Durchhaltevermögen gefördert.
Der Waxensteinkamm, Sandreiß und die Ziegspitze
Unabhängig vom Wetter steigen die Burschen aus Grainau die Berge hinauf, um dort oben Feuer zu entzünden. Die Wege sind oft schmal und felsig. Nach dem entzünden der Feuer müssen die Männer in der Dunkelheit sich auf den Rückweg machen, das macht die Aktion besonders herausfordernd. Das ganze Dorf ist froh wenn alle Teilnehmer unversehrt im Dorf zurück sind.
Die Rückkehr bei Nacht symbolisiert vielleicht auch die Rückkehr ins Licht und in die Sicherheit der Gemeinschaft, nach der spirituellen und körperlichen Herausforderung auf dem Berg.
Der Höhepunkt: Das Entzünden der Feuer
Am Abend des 23. Juni ist es dann soweit: Die Bergfeuer werden entzündet. Diese Tradition dient nicht nur dazu, die Sonne zu feiern, sondern auch dazu, böse Geister zu vertreiben und die Gemeinschaft zu stärken. Das Schauspiel der leuchtenden Feuer in der Berglandschaft ist ein unvergessliches Erlebnis und zieht sowohl Einheimische als auch Besucher in seinen Bann.
Diese Tradition zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Zusammenhalt und Brauchtum in Grainau sind. Der Johannitag und das Johannifeuer sind ein lebendiger Beweis dafür, dass alte Traditionen auch heute noch gepflegt und mit Freude weitergegeben werden.
Wir freuen uns alle auf den 23. Juni, wenn die Feuer endlich entzündet werden und das Dorf in einem magischen Licht erstrahlt!